Archive for June 2012

Normenreihe

Als Normenreihe wird eine Reihe von thematisch zusammengehörigen Normen bezeichnet, die unterschiedliche Aspekte eines Sachverhaltes behandelt. Bekannt ist beispielsweise die Normenreihe DIN EN ISO 9000, in der mehrere Aspekte des Themenkomplexes Qualitätssicherung behandelt werden:

DIN EN ISO 9000, wo die Grundlagen und wichtige Qualitätsgrundsätze für Qualitätsmanagementsysteme beschrieben sowie die verbindliche Terminologie festgelegt werden.

DIN EN ISO 9001, die Anforderungen an QM-Systeme festlegt und somit als Nachweisnorm gilt.

DIN EN ISO 9004 als Leitfaden für Betrachtungen zur Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Gesamtleistung von QM-Systemen und Sammlung von Empfehlungen zur Verbesserung von interner Organisation und Zufriedenheit der Kunden.

DIN EN ISO 19011 mit Anleitungen zur Auditierung von Umwelt- und Qualitätsmanagementsystemen (diese wird aufgrund ihrer Thematik zu dieser Normenreihe gezählt).

Normen

Normen dienen dazu, international oder auch teilweise national Vorgehensweisen und Eigenschaften zu standardisieren, so dass beispielsweise Bauteile unterschiedlicher Hersteller problemlos miteinander kombiniert werden können. So gibt es beispielsweise Normen, die festlegen wie technische Zeichnungen herzustellen sind, Normen die Abmessungen und Formen von genormten Teilen wie Schrauben, Muttern, Gewinden und vielem mehr festlegen, oder auch Normen die die Zusammensetzung und/oder Eigenschaften von Werkstoffen festlegen. Zur besseren Verwaltbarkeit werden Normen in sogenannten Normblättern veröffentlicht, die zur eindeutigen Identifizierung Merkmale wie das Normkurzzeichen (gibt an, wessen Norm es ist), eine Ordnungsnummer (zur Klassifizierung und thematischen Einordnung) und ein Ausgabedatum (dient zur Unterscheidung unterschiedlicher Revisionen einer Norm). Für die technische Kommunikation sind neben den einschlägigen Normen auch weitere Richtlinien verpflichtend zu beachten, beispielsweise VDI- und VDE-Richtlinien. Darüber hinaus können auch Werksnormen als Vorgabe eingeführt werden.

Normalglühen

Normalglühen ist eine Wärmebehandlung für Stahlsorten, bei denen durch den Herstellungsprozess ein ungleichmäßiges oder zu grobkörniges Gefüge entstanden ist. Dazu wird der Stahl kurzzeitig auf Temperaturen leicht über der GSK-Linie (siehe dort) erwärmt, was zur vollständigen Kornneubildung führt. So entsteht im Stahl das gewünschte feinkörnige, gleichmäßige Gefüge. Normalglühen ist deshalb auch unter der Bezeichnung Rückfeinen bekannt.

Nietverbindungen

Nietverbindungen sind unlösbare Verbindungen von Werkstücken, Bauteilen, etc. die in drei Gruppen unterteilt werden können:

Feste Nietverbindungen: Diese können große Kräfte übertragen, dichten aber die verbundenen Teile nicht ab.

Dichte Nietverbindungen: Diese verbinden Bauteile und dichten diese vorrangig gegeneinander ab. Die Übertragung großer Kräfte ist nicht notwendigerweise gegeben.

Feste und dichte Nietverbindungen: Diese kombinieren die Vorteile von festen und dichten Nietverbindungen, sind aber deutlich kostenintensiver zu erstellen.

Während im Maschinenbau moderne Schweißverfahren fast überall Nietverbindungen verdrängt haben, werden im Karosserie- und Automobilbau Nietverfahren zunehmend wichtiger. Für den Flugzeugbau sind Nietverbindungen sogar unverzichtbar, da hier als Werkstoffe häufig aushärtbare Aluminiumlegierungen verwendet werden, deren Festigkeit durch Schweißvorgänge erheblich vermindert würde. Große Flugzeuge weisen daher häufig mehrere Millionen Nietverbindungen auf. Gegenüber dem klassischen Verbinden durch Schweißen haben Nietverfahren einige deutliche Vorteile:

Beim Nieten entstehen keine Gefügeänderungen, daher eignet es sich auch für Werkstoffe, deren Festigkeit oder Sprödigkeit beim Schweißvorgang negativ beeinflusst würde.

Nietverbindungen können auch bei nur einseitiger Zugänglichkeit erstellt werden

Nietverbindungen können auch bei unterschiedlichen Werkstoffen und veredelten Oberflächen eingesetzt werden

Nietverbindungen sind schnell und leicht erstellbar, so dass gegenüber den gängigen Schweißverfahren deutlich weniger Energie benötigt wird und keine schädlichen Gase oder Lichtstrahlung (Lichtbogen) zu Gesundheitsgefährdungen führen können.