Dezember 3, 2013 Posted by admin in T

Temperguss

Diese Form des Gusseisens ist eine sehr rohe Form und erfordert weitere Bearbeitungsschritte. Der Vorteil daran ist, dass aus dem Rohstoff mehrere andere durch Nachbearbeiten mittels Hitze (tempern) erzeugt werden können. Die Erstarrung des Tempergusses erfolgt zunächst graphitfrei. So entsteht ein sehr spröder Rohguss. Die Sprödigkeit ist begründet im entstehenden Zementit. Unter Hitzeeinwirkung beim Glühen des Gusses kommt es zu einer Gefügeveränderung. Beim Tempern, also dem Nachglühen, verwandelt sich das Zementit in Graphit und entweicht. Dieses ausfallende Graphit wird auch Temperkohle genannt. Man unterscheidet den weißen Temperguss und den schwarzen. Beim weißen muss beim Schnitt durch die dickste Stelle des Gussstückes ein weißes, graphitfreies Gefüge zu sehen sein. Beim schwarzen Temperguss ist das Gefüge an der Schnittstelle schwarz. Welcher Temperguss entsteht, hängt von der Länge der Nachglühung ab. Man erkennt Werkstücke aus Temperguss an der perligen, rauhen Oberfläche.