August 10, 2011 Posted by admin in G

Glühen

Als Glühen bezeichnet man eine Wärmebehandlung von Stahlwerkstücken zur Optimierung der inneren Gefügestruktur. Man unterscheidet zwischen mehreren unterschiedlichen Glühverfahren mit unterschiedlichen Parametern, die jeweils einem spezifischen Zweck dienen. Ihnen allen gemeinsam ist der Ablauf aus langsamem Erwärmen vor dem Glühen und langsamem Abkühlen nach dem Glühen. Während der eigentlichen Glühphase muss eine bestimmte Temperatur oder Temperaturkurve genau eingehalten werden.
Die wichtigsten Glühverfahren sind:
    • Diffusionsglühen – es wird dazu verwendet, Seigerungen im Gussstück zu egalisieren.
    • Weichglühen – durch Gefügeumformungen wird der Werkstoff leichter span- und umformbar
    • Normalglühen – bei ungleichmäßigem oder grobem Gefüge angewandt sorgt es für eine völlige Neubildung des Korngefüges mit gleichmäßigen, feinen Körnern
    • Rekristallisationsglühen – hierbei wird ein durch Kaltumformen in Mitleidenschaft gezogenes Gefüge neu aufgebaut
    • Spannungsarmglühen – dieses dient zur Reduzierung innerer Spannungen im Werkstück, die durch Bearbeitungen wie Schmieden, Walzen oder Schweißen, aber auch direkt beim Gießen entstehen können. Das Werkstück wird dabei soweit erhitzt, dass sich die Spannungen durch plastisches Fließen abbauen können.