Dezember 1, 2012 Posted by admin in R

Rundheitsprüfung

Zur Qualitätssicherung werden Werkstücke nach verschiedenen Gesichtspunkten überprüft. Eine dieser Prüfungen ist die Rundheitsprüfung. Diese kann manuell, also ohne ein Messgerät, erfolgen oder durch eine spezielle Messvorrichtung, die mit einem Computer gekoppelt ist. Zu Grunde gelegt werden immer die zu erreichenden Werte des Werkstückes. Also Form, Radius und Umfang, sowie Flächeninhalt. Die manuelle Messung wird im Drei-Punkt-Verfahren mit einem Prisma durchgeführt. Eine Zwei-Punkt-Messung ergibt lediglich die Dicke des Werkstückes, selbst wenn dies an mehreren Messpositionen ausgeführt wird, ist eine genaue Aussage über die Rundheit so nur sehr bedingt möglich. Mit dem dritten Punkt können etwa Abweichungen vom Mittelpunkt, oder dem oberen und unteren Scheitelpunkt ebenfalls ermittelt werden. Je nach Form sind unterschidlich viele Messungen nötig, um über die Rundheit des Werkstückes eine verlässliche Aussage machen zu können.
Bei der computergestützten Rundheitsprüfung dreht sich das Werkstück langsam im Kreis, wobei etwa 3 600 Messpunkte registriert werden. Es gibt hier verschiedene Methoden und Programme, die jedoch alle mit den gleichen Ausgangswerten arbeiten. Wird mit einem Referenz-Kreis gemessen, so spricht man vom LSC-Verfahren (Least Square Circle = Kreis mit Mindestdurchmesser). Hier werden Pferchkreis und Hüllkreis konzentrisch zum Referenz-Kreis gebildet. Der Pferchkreis beschreibt die maximale tolerierte Abweichung des Radius nach innen, der Hüllkreis die maximale Abweichung nach außen. Beim MIC-Verfahren wird ein konzentrischer Kreis zum Pferchkreis bewertet, beim MCC-Verfahren dient der Hüllkreis als Referenz. Die Radien der kreise sind bei allen Messferfahren immer gleich. Je nach gewähltem Bestimmungsmodus weichen die Werte im Micrometer-Bereich voneinander ab.