Dezember 1, 2012 Posted by admin in P

Programmieren (NC-Fräsmaschinen)

Fräsmaschinen stellen einige andere Anforderungen als Drehmaschinen. Der Werkzeugwechsel ist beispielsweise deutlich aufwändiger, er wird entweder manuell vorgenommen oder automatisiert durch einen Werkzeugwechsler – ein einfacher Werkzeugrevolver ist bei Fräsmaschinen konstruktionsbedingt mit so deutlichen Nachteilen verbunden, dass er nicht sinnvoll einsetzbar wäre. Fräsmaschinen, ermitteln zudem den Werkstücknullpunkt eigenständig, da hier hohe Genauigkeit notwendig ist, um maßhaltige Werkstücke selbst dann erstellen zu können, wenn jedes einzelne Werkstück leicht unterschiedlich gespannt ist.
Durch den unterschiedlichen Aufbau von Dreh- und Fräsmaschine ist auch die Werkzeugbahnkorrektur unterschiedlich ausgelegt. Zwar kommen die gleichen Befehle (G40 bis G42) zum Einsatz, da beim Fräsen jedoch in der Regel Werkzeuge mit rundem Querschnitt zum Einsatz kommen, ändern sich die Berechnungsgrundlagen gegenüber den Drehmaschinen für die automatische Korrektur.
Auch beim Schlichtaufmaß gibt es leichte Unterschiede: Statt Konturpunkte zu verändern, wird einfach die Länge des Werkzeugs und der Radiuskorrekturwert mit dem entsprechenden Aufmaß angegeben. So wird die Kontur mit dem entsprechenden Schlichtaufmaß erstellt, anschließend wird ohne Werkzeugwechsel die Korrektur gewechselt und geschlichtet.
Auch bei der Erstellung der Fertigkontur gibt es Besonderheiten bei Fräsmaschinen zu berücksichtigen: Wird die Kontur nicht tangential angefahren, so können unerwünschte Konturmarkierungen entstehen. Gleiches gilt auch für Taschen, wo das Werkzeug nach der Erstellung tangential von der Kontur entfernt werden sollte.
NC-Fräsmaschinen kennen auch Bearbeitungszyklen, analog zu den NC-Drehmaschinen. Allerdings sind die Zyklen bei Fräsmaschinen auf andere Zwecke ausgelegt, gängig sind beispielsweise Bohren, Tieflochbohren, Nuten-, Rechteck- und Kreistaschenfräsen, Gewindeschneiden und Reiben. Diese Zyklen können jederzeit aufgerufen werden, unabhängig davon, wo das Werkzeug gerade auf dem Werkstück positioniert ist.