Programmieren (NC-Drehmaschinen)
Programme für NC-Maschinen besitzen eine Reihe grundlegender Befehle, die unabhängig von der Art der NC-Maschine sind, beispielsweise für die Positionierung des Werkzeuges. Es gibt allerdings auch Befehle für NC-Programme, die abhängig von der Art der verwendeten Maschine sind. Zum Beispiel ergibt die Nutzung des T-Befehles zur Auswahl eines Werkzeugs aus dem Revolver nur dann Sinn, wenn die Maschine auch mit solch einem Revolver zur Werkzeugauswahl ausgerüstet ist. Zum T-Befehl gehört neben der Angabe zum Werkzeug auch die Angabe eines Korrekturwertesatzes. Über diese Korrekturnummer ermittelt die Maschine, wie weit der Revolver sich vom Werkstück entfernen muss, um es beim Werkzeugwechsel nicht zu berühren. Eine solche Kollision zwischen Revolver und Werkstück kann nicht nur das Werkstück beschädigen, sondern auch großen Schaden an der Drehmaschine verursachen.
Auch die Schneidenradiuskompensation ist spezifisch für NC-Drehmaschinen. Sie gibt an, ob das Werkzeug links oder rechts von der Kontur positioniert ist. Ohne Berücksichtigung dieser Orientierung kommt es bei der Erstellung von Konturen je nach deren Verlauf zu Unter- oder Aufmaß, wenn Verfahrbewegungen nicht achsparallel erfolgen.
Manche Bearbeitungszyklen sind ebenfalls charakteristisch für NC-Drehmaschinen, unter anderem der Abspanzyklus, mit dessen Hilfe die Drehmaschine das Vor- und Fertigdrehen von Werkstücken automatisch erledigen kann. Beim Abspanzyklus wird die Fertigkontur in einem Unterprogramm abgelegt, die Steuerung errechnet dann selbsttätig Schnittaufteilung und Koordinatensätze für die einzelnen Bearbeitungsschritte anhand nur weniger zusätzlicher Daten wie Startpunkt, Schlichtaufmaß, Schnitttiefe und Abspanart.
Ähnlich sieht es beim Gewindedrehzyklus aus – hier wird jeder Schnitt mit der gleichen Spindeldrehzahl ausgeführt und das Gewinde anhand der üblichen Kennwerte vollautomatisch erstellt.