Archive for March 2011

Elektrotechnik

Elektrische Energie ist aus der modernen Fertigungstechnik und praktisch sämtlichen Lebensbereichen kaum mehr wegzudenken. Sie steht praktisch überall zur Verfügung und lässt sich auf vielfältige Art und Weise umwandeln oder direkt verbrauchen. Speziell in der Fertigungstechnik spielt vor allem die Umwandlung in mechanische Energie (durch Elektromotoren aber auch Schaltelemente wie Schütze und Relais) und thermische Energie (beispielsweise beim Induktionshärten oder Elektroschweißen) eine große Rolle. Die Elektrotechnik befasst sich daher mit allen Aspekten von Geräten und Verfahren, die zumindest anteilig auf elektrischer Energie basieren. In diesen Bereich gehören beispielsweise auch elektrische Maschinen und Schaltungen der Steuer-, Mess- und Regelungstechnik. Das Themenfeld dehnt sich dabei mit dem technischen Fortschritt und neuen Erkenntnissen in Forschung und Produktionstechnik immer weiter aus, bis hin zur technischen Informatik.

Elektrotauchlackieren

Beim Elektrotauchlackieren macht man sich ähnliche Prinzipien wie beim Galvanisieren zunutze. Man benutzt es beispielsweise um Autokarosserien möglichst umfassend mit einem Korrosionsschutz auszustatten. Das zu lackierende Bauteil wird in ein Beschichtungsbad eingebracht, das gegenüber dem Bauteil elektrisch aufgeladen ist. Die geladenen Lackteilchen werden durch die unterschiedliche Polarität vom Bauteil angezogen und lagern sich daran gleichmäßig ab, ähnlich wie sich im Galvanikbad ein gleichmäßiger Metallüberzug am Bauteil abscheidet. Man erzielt mit diesem Verfahren einen gleichmäßigen Auftrag, der auch tief in Unebenheiten eindringt und sogar schwer zugängliche Stellen und Hohlräume problemlos erreicht.

Elektro-Schlacke-Umschmelzverfahren

Das Elektro-Schlacke-Umschmelzverfahren dient zur Herstellung besonders reiner Edelstähle. Als Ausgangsmaterial dienen Edelstahlblöcke aus dem Elektrostahl-Verfahren, die als Abschmelzelektrode in die flüssige Schlacke einer Kokille eingebracht werden. Die notwendige Wärme zum Aufschmelzen der Elektrode wird durch elektrischen Strom erzeugt, der die Abschmelzelektrode und das Schlackebad durchfließt. Der abschmelzende Stahl wird durch die Schlacke von Beimengungen gereinigt und erstarrt in der daruntergelegenen wassergekühlten Kokille wieder zum Block. Der so erhaltene Stahl weist eine äußerst gleichmäßige und hochreine Zusammensetzung auf.

Elektrostahl-Verfahren

Beim Elektrostahl-Verfahren wird die notwendige Wärme durch einen Lichtbogen oder durch Induktion erzeugt. Lichtbogenöfen werden dabei überwiegend mit Stahlschrott beschickt, aber zum Teil auch mit Eisenschwamm und Roheisen. Zusätzlich werden noch Kalk zur Schlackenbildung und Reduktionsmittel hinzugefügt. Nach der Befüllung des Ofens werden Lichtbögen zwischen von oben eingebrachten Kohleelektroden und dem Schmelzgut erzeugt, wodurch der Ofen Temperaturen bis zu 3500° Celsius erreicht. Der Lichtbogenofen eignet sich daher auch sehr gut zum Einschmelzen sehr temperaturbeständiger Legierungselemente wie Molybdän und Wolfram. Lichtbogenöfen werden überwiegend zum Stahlrecycling durch Verarbeitung von Stahlschrott eingesetzt.