Januar 27, 2014 Posted by admin in W

Wärmebehandlung der Metalle

Damit Metalle die gewünschten Eigenschaften erhalten, gibt es verschiedene Wärmebehandlungsarten. Dazu gehören:
  • Glühen, hier wird nach Dauer des Glühvorgangs und der Temperatur unterschieden. Wird die Temperatur oder die Dauer nicht eingehalten, wird der Werkstoff stark geschädigt oder gar zerstört. Übliche Glühverfahren sind das Spannungsarmglühen (Ziel ist das Lösen inneren Spannungen im Material), das Rekristallationsglühen (wird oft nach Kaltumformungen angewandt um das innere Gefüge wieder herzustellen), das Weichglühen (macht Stähle geschmeidiger und formbarer), das Normalglühen (um das Gefüge ebenmäßig zu machen) und das Diffusionsglühen (beseitigt Seigerungen).
  • Weiterhin gibt es das Härten. Hier wird durch die Einwirkung von Temperatur und Zeit eine Gefügeänderung erzeugt, die eine größere Härte des Metalls zur Folge hat. Es können auch nur bestimmte Bereiche, zum Beispiel die Ränder einen Werkstückes gehärtet werden. Man spricht dann vom Randzonenhärten. Beim Einsatzhärten wird unter Hitzeeinwirkung Kohlenstoff in einen sonst kohlenstoffarmen Stahl gebracht. Es werden sozusagen Kohlestoffatome eingesetzt. Beim Nitrierhärten geschieht etwas Ähnliches. Die dünne Randschicht eines Werkstückes aus Nitrierstahl wird mit Stickstoff angereichert und so gehärtet. Eine Kombination aus den beiden vorgenannten Härtungsmethoden bildet das Carbo-Nitrieren.
  • Eine weitere Wärmebehandlungsart bei Metallen ist das Vergüten. Hier wird der Stahl zunächst gehärtet und danach angelassen, also nach dem Abkühlen noch einmal erwärmt. Auf diese Weise wird zugleich hohe Festigkeit und Zähigkeit erreicht. Diese Eigenschaften sind etwa bei Bauteilen nötig, die schlagartigen hohen Belastungen ausgesetzt werden. Meist werden unlegierte Stähle verwendet. Einsatzgebiete von so bearbeiteten Stählen sind zum Beispiel Getriebe, Gestänge, Hebel oder auch Bolzen und Schrauben.