Gefügearten
Metallische und Metallverbund-Werkstoffe besitzen eine kristalline Mikrostruktur, das sogenannte Gefüge. Je nach Zusammensetzung und Herstellungsprozess des Werkstoffes kann dieses Gefüge unterschiedliche Formen annehmen, die sich auch auf die Werkstoffeigenschaften auswirken. Im Rahmen einer Metallografie unter dem Mikroskop betrachtet, erscheint der Werkstoff als körnige Masse, deren Körner und Korngrenzen charakteristisch für den jeweiligen Werkstoff und seine Herstellungsweise sind. Einige wichtige Kornformen sind dendritische, polyedrische und globulare Körner. Auch ein lamellares Gefügebild ist möglich. Die Kornform des Gefüges lässt sich durch mechanische und thermische Prozesse verändern. So werden beispielsweise beim Kaltwalzen die Körner in Walzrichtung über die Streckgrenze hinaus gedehnt, so dass das Gefüge eine Textur erhält. Die Folge sind eine erhöhte Festigkeit in Walzrichtung und eine geringere Dehnbarkeit. Diese Textur lässt sich durch Rekristallisationsglühen des Werkstoffes beseitigen.