Dezember 1, 2012 Posted by admin in P

Polyvinylchlorid (PVC)

Polyvinylchlorid gehört zu den Thermoplasten, ist ohne Beimischung von Farbpigmenten farblos und zeichnet sich durch gute Chemikalienbeständigkeit aus. Problematisch ist dieser Kunststoff vor allem, weil bei seiner Verbrennung, beispielsweise in Müllverbrennungsanlagen, aber auch beim unkontrollierten Abbrand von PVC-Teilen, Chlorwasserstoff frei wird, der mit Luftfeuchtigkeit zu Salzsäure reagiert. Zusätzlich entstehen bei der Verbrennung hochgiftige Dioxine, Ruß und Rauch enthalten polykondensierte Aromaten wie beispielsweise Benzpyren, die als hochgiftig und karzinogen gelten.
PVC ist noch aus einem weiteren Grund problematisch: PVC ist ohne Beimischung von Weichmachern und Additiven ein harter Werkstoff, erst durch die Beimischung von bis zu vierzig Prozent zusätzlicher Chemikalien entsteht Weich-PVC. Diese Additive und Weichmacher sind nicht chemisch im PVC gebunden und können daher aus dem Kunststoff ausgasen, was zum typischen Plastikgeruch führt. Zahlreiche der beigemischten Substanzen stehen in dem Ruf, gesundheitsschädlich zu sein, einige enthalten sogar Schwermetalle (beispielsweise der Stabilisator Bleidistearat).
Aufgrund seiner spezifischen Fähigkeiten und Problematik raten Umweltverbände dazu, diesen Kunststoff nur dort einzusetzen, wo er wirklich alternativlos ist. Bei vielen Einsatzzwecken, beispielsweise bei Kabelummantelungen, gibt es gleichwertige Alternativen.
Bedingt durch seine sehr hohe Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse (PVC wird weder durch Sonnenlicht noch durch Wasser (auch Salzwasser) und Luft nennenswert korrodiert) wird PVC bevorzugt für sehr langlebige Produkte verwendet. Die hauptsächlichen Einsatzzwecke bei Hart-PVC (ohne Beimischung von Weichmachern) sind Profile für Fensterrahmen und Rohre, auch Schallplatten bestehen aus diesem Kunststoff. Etwa 80 Prozent des in Deutschland produzierten Polyvinylchlorids werden für Gebäudebestandteile verwendet, wovon fast zwei Drittel auf Fenster entfallen und der Rest auf Rohre sowie Dachbahnen. Weich-PVC wird vor allem für Stiefel und Schutzhandschuhe, Schläuche und Kunstleder sowie Fußbodenbeläge, Dachfolien und Kabelummantelungen verwendet.