November 10, 2011 Posted by admin in K

Kerbwirkung

Kräfte die auf ein Werkstück einwirken, verteilen sich normalerweise gleichmäßig über den Querschnitt, auf den die Kraft jeweils einwirkt. Durch Einkerbungen kommt es zu lokalen Verdichtungen der Kraftlinien, so dass sich die Spannung dort deutlich erhöht. Damit sind diese Stellen deutlich mehr gefährdet, einen Dauerbruch zu erleiden als der Rest des Werkstücks. Um diesen zu vermeiden, muss daher die zulässige Spannung im Kerbbereich berechnet werden. Zu beachten ist, dass praktisch alle Querschnittsveränderungen als Kerben gelten können, wie beispielweise Nuten, Riefen, Schaftübergänge, Wellenabsätze, usw. Das gilt für den mikroskopischen Bereich ebenso wie für den makroskopischen: Die Graphitlamellen in den entsprechenden Sorten Gusseisen wirken beispielsweise ebenso. So erklären sich die charakteristischen Belastungseigenschaften dieser Gusswerkstoffe. Die Auswirkungen von notwendigen Kerben am Werkstück auf die Kraftlinien lassen sich durch geeignete Maßnahmen wie gerundete statt rechtwinkliger Kerben oder Entlastungskerben reduzieren.