Juni 15, 2012 Posted by admin in N

Neutrale Faser

Beim Biegeumformen kommt es bei den Biegeteilen auf der Außenseite zu einer Streckung des Werkstoffes, während er auf der Innenseite gestaucht wird. Zwischen diesen beiden Extremen liegt ein Bereich, in dem der Werkstoff weder gestaucht noch gestreckt wird, seine Länge verändert sich dort durch das Biegen also nicht. Dieser Bereich wird neutrale Faser genannt. Bei großen Biegeradien liegt die neutrale Faser in der Mitte des Werkstückquerschnittes, während sie bei kleinen Biegeradien in Richtung Innenseite des Werkstückes verschoben wird, da die Dehnung auf der Außenseite größer ist als die Stauchung auf der Innenseite. Bei der Berechnung der gestreckten Länge eines Biegeteiles muss daher ein Korrekturfaktor mit eingerechnet werden. Dieser Korrekturfaktor ist form- und werkstoffabhängig und muss empirisch ermittelt werden. In der Praxis wird er aus Tabellenwerken entnommen.