Gewindeprüfung
Bei der Gewindeprüfung wird die Güte eines Gewindes anhand wichtiger Messgrößen ermittelt. Dazu zählen insbesondere Steigung, Flankendurchmesser und Flankenwinkel. Insbesondere der Flankendurchmesser ist hierbei eine sehr wichtige Prüfgröße, da er direkt von den Bestimmungsgrößen abhängt. Da eine Gewindeprüfung sehr aufwändig ist, wird sie nur bei teuren Gewinden mit hohen Präzisionsanforderungen durchgeführt. Beispiele hierfür sind etwa Vorschubspindeln für Drehmaschinen und Messspindeln.
Bei der Gewindeprüfung werden unter anderem der Außendurchmesser des Gewindebolzens, der Kerndurchmesser der Mutter und die Steigung ermittelt. Dazu dienen eine Bügelmessschraube für den Gewindebolzen und eine Innengewinde-Messschraube für die Mutter. Um die Steigung zu ermitteln, gibt es unterschiedliche Methoden. Sie kann beispielsweise mit einem Koordinatenmessgerät ermittelt werden, das eine funktionsgerechte Messung inklusive Berücksichtigung der Geometrie der tragenden Flanken erlaubt. Eine einfachere Möglichkeit für manche Gewindeformen, beispielsweise metrische Gewinde mit 60° Flankenwinkel, sind Gewindeschablonen, bei denen ein Lichtspalt anzeigt, dass das Gewinde nicht den Anforderungen entspricht.
Der Flankendurchmesser als wichtigste Prüfgröße lässt sich ebenfalls auf unterschiedliche Weise ermitteln, etwa mit der Kegel-Kimme-Methode oder der Dreidraht-Methode. Aufwändig aber präzise lassen sich alle Maß- und Winkelabweichungen eines Gewindes mit der optischen Gewindeprüfung ermitteln. Dabei wird das Gewindeprofil stark vergrößert als Schatten auf eine Messfläche abgebildet. Mit diesem Verfahren lassen sich Genauigkeiten von wenigen µm auf 100mm Gewinde erreichen.