Juni 15, 2012 Posted by admin in M

Montagetechnik

Im Maschinenbau umfasst der Bereich Montagetechnik sämtliche erforderlichen Tätigkeiten zur Herstellung eines funktionsfähigen Erzeugnisses aus fertig bearbeiteten Einzelteilen, die sowohl aus eigener Fertigung als auch von Zulieferern stammen können. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche, effiziente Montage ist eine perfekte Montageplanung. Diese beginnt nicht erst mit dem Zusammenbau der einzelnen Baugruppen, schon bei der Konstruktion der einzelnen Bauteile gilt es, alle Bauteile so zu entwerfen, dass sowohl Montage als auch Demontage schnell und einfach erfolgen können. Während der Produktion der einzelnen Bauteile ist es dann Aufgabe der Qualitätssicherung, sicherzustellen, dass alle Bauteile den gestellten Anforderungen entsprechen und funktionsfähig sind. Dazu werden Bauteile je nach Anforderung entweder einzeln vollständig überprüft, oder anhand von Stichproben an einzelnen Bauteilen ermittelt, ob alle Toleranzen eingehalten werden, die Werkstoffqualität den Vorgaben entspricht und die Bauteile auch korrekt entgratet und gereinigt wurden.
Für die eigentliche Montage wird ein sogenannter Montageplan erstellt, der neben den notwendigen Zeichnungen für die Montage auch alle Anweisungen für die einzelnen Montageschritte enthält. Er gibt nicht nur die Reihenfolge des Zusammenbaus an, sondern führt auch die erforderlichen Werkzeuge, Hilfsmittel und Vorrichtungen auf sowie die Prüf- und Messmittel, die im Verlauf des Zusammenbaus zur Überprüfung der korrekten Montageabläufe notwendig sind. Auch Vorgabezeiten für die einzelnen Schritte werden hier aufgeführt, was beispielsweise für die getaktete Fließbandfertigung erhebliche Bedeutung besitzt.
Die einzelnen Montageschritte werden meist in drei Gruppen unterteilt: Baugruppenmontage, Endmontage und Demontage. In der Phase der Baugruppenmontage werden zunächst Einzelteile zu logischen Baugruppen zusammengebaut. Schon in dieser Phase müssen alle vorgegebenen Toleranzen, Maße und Spiele sowie die gegenseitige Lage der Einzelteile geprüft und gegebenenfalls durch Nacharbeit oder Nachstellen korrigiert werden. Die so erstellten Baugruppen werden dann im Rahmen der Endmontage zur fertigen Maschine zusammengebaut.
Da eine Maschine im Rahmen von Reparaturen, Transporten oder Wartungsarbeiten möglicherweise zum Teil oder vollständig demontiert werden muss, bedarf es auch eines sorgfältig erstellten Planes für den umgekehrten Vorgang zur Montage, die Demontage. Diese Anweisungen sind ebenfalls Bestandteil des Montageplans.
Je komplexer eine Maschine aufgebaut ist, desto umfangreicher ist auch die Montageplanung. Insbesondere die Organisation des Montageablaufes bedarf sorgfältiger Planung. Dabei gibt es unterschiedliche Organisationsformen beim Montageablauf: Der Montageablauf kann entweder verzweigt oder unverzweigt geschehen, und die Montage kann fließend oder stationär ausgeführt werden. Beide Verfahren haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile, so dass es vom Einzelfall abhängen kann, welches Verfahren eingesetzt wird. Auch Mischformen innerhalb unterschiedlicher Stationen einer Montage sind möglich.