Kleben
Als Kleben bezeichnet man das stoffschlüssige Verbinden zweier gleicher oder unterschiedlicher Stoffe durch einen dritten Stoff, den sogenannten Klebstoff. Dieser wird zunächst flüssig zwischen die beiden zu verklebenden Stoffe gebracht und härtet dort aus. Während der flüssigen Phase verteilt sich der Klebstoff über die Fügefläche wobei er durch Adhäsion eine starke Verbindung zur Werkstoffoberfläche aufbaut. Während des Aushärtens erhöht sich die Kohäsion innerhalb der Klebeschicht, was zur Ausbildung einer stark belastbaren Klebestelle führt. Allerdings ist die Haltbarkeit von Klebestellen abhängig von der Art der einwirkenden Belastungen. So sind Schälbeanspruchungen beispielsweise nicht zulässig, da die Klebeschicht hierdurch leicht aufreißen und sich lösen kann. Um Zugkräften zu widerstehen, muss die Klebung sorgfältig und ausreichend großflächig ausgeführt werden. Die Klebestellen müssen dazu sauber, trocken, staub- und fettfrei sein. Die größte Belastbarkeit, weisen Verklebungen bei Scherbeanspruchung auf. Trotz dieser punktuellen Nachteile entwickelt sich das Kleben zu einer der wichtigsten Techniken. um Werkstoffe miteinander zu verbinden. In der Flugzeug- und Autoindustrie und auch in der Raumfahrt werden an zahlreichen Stellen auch hochbelastete Verbindungen durch Kleben hergestellt und bewähren sich im Praxiseinsatz besser als die konventionellen Techniken wie Verschrauben, Verschweißen und ähnliche.