November 10, 2011 Posted by admin in K

Kapillarwirkung

Als Kapillarwirkung bezeichnet man das Eindringen von Flüssigkeit in Kapillaren wie z.B. enge Röhren, Spalten oder Hohlräume in Feststoffen. Dieses Eindringen wird durch die Oberflächenspannung der Flüssigkeit und die Grenzflächenspannung von Flüssigkeit und Feststoff hervorgerufen und wird technisch in vielen Anwendungen umgesetzt. Der Kapillareffekt lässt sich auch im Haushalt beobachten, beispielsweise an einem Kerzendocht. Dort steigt das geschmolzene Wachs entgegen der Schwerkraft im Docht hoch, an dessen oberem Ende es schließlich verbrennt. In der Produktion werden Kapillarwirkungen beispielsweise beim Löten genutzt, um eine flächige Lötverbindung zwischen zwei Bauteilen zu schaffen. Dabei „kriecht“ das Lot bedingt durch die Enge des Lötspaltes zwischen die Bauteile und sorgt so für eine haltbare Verbindung. Ein anderer Einsatzzweck ist die Prüfung von Werkstückoberflächen auf Haarrisse. Dabei wird zunächst ein flüssiger Farbstoff auf das Werkstück aufgetragen und nach kurzer Zeit wieder abgewischt. In dieser Zeit ist der Farbstoff durch Kapillarwirkung in feinste Risse und Öffnungen der Oberfläche in das Werkstück eingedrungen. Anschließend wird der eingedrungene Farbstoff entweder durch Beleuchtung mit UV-Licht oder einen Fixierstoff sichtbar gemacht.