Gewinde
Als Gewinde bezeichnet man eine Profil-Einkerbung, die in einer Schraubenlinie wendelartig um eine zylindrische Wandung (innen oder außen) verläuft. Die Vertiefung wird dabei Gewindegang genannt. Gewinde stellen eine Umsetzung des Prinzips der schiefen Ebene dar und erlauben so je nach Auslegung die Erzeugung hoher Axialkräfte bei gleichzeitig wesentlich geringeren Tangentialkräften. Außengewinde werden meist bei Schrauben verwendet, Innengewinde bei Muttern und Teilen, die mit Schrauben befestigt werden. Innen- und Außengewinde müssen jeweils zueinander passen, daher existieren diverse Normen um sicherzustellen, dass die zu verbindenden Teile auch bei unterschiedlichen Herstellern zueinander passen. Wichtige Gewindemerkmale sind neben den Größenangaben (metrisches ISO-Gewinde oder Zollgewinde nach UTS-Standard) der Drehsinn (Links- oder Rechtsgewinde), die Gangzahl (siehe dort) und die Form der Gewindeflanke. Letztere ist vor allem vom Einsatzzweck des Gewindes abhängig.
In Einzelfällen können auch ungenormte Gewinde zum Einsatz kommen, meist geschieht dies aus sicherheitstechnischen Erwägungen (spezielle Auslegung für hohe Belastung oder ähnliches) oder aus Gründen der Kundenbindung (Ersatzschrauben sind nur direkt beim Hersteller zu beziehen, die Schrauben erfordern spezielles Werkzeug, usw.).
Ein weiterer Sonderfall sind selbstschneidende Schrauben (z.B. Holz- oder Blechschrauben), diese erstellen das Gegengewinde beim erstmaligen Zusammenfügen der Teile.