V

Vollformgießen

Bei dieser Form des Gießens wird zunächst ein Modell des Gussstückes, meist aus einem Kunststoff hergestellt. Anschließend wird dieses Modell in Formsand eingebettet, man spricht vom Einformen. Dabei wird ein Gusskanal geformt, durch den dass Material zum Modell fließen kann. Beim Gießen verbrennt oder vergast das Modell und das heiße Metall füllt die Form aus. Nach dem Aushärten entsteht ein originalgetreues Gussstück des ursprünglichen Kunststoffmodells. Meist wird diese Methode für die Fertigung von Prototypen angewandt. Auch wenn große Gussstücke sehr genau sein müssen, wird zu dieser Methode gegriffen. Manchmal kommen Holzmodelle zum Einsatz, wenn besondere Anforderungen an das Gussstück bestehen. Meist wird aus Kostengründen jedoch auf dafür geeignete Kunststoffe zurück gegriffen.

Viskosität

Dieser Wert beschreibt die Zähflüssigkeit eines Stoffes. Je höher der Wert, umso zähflüssiger der Stoff. Eine hohe Viskosität hat zum Beispiel Honig. Die Zähflüssigkeit entsteht durch die Reibung der Moleküle in der Flüssigkeit. Die Viskosität ist vor allem bei Schmierstoffen wichtig, denn sie sorgt dafür, dass der Schmierstoff an Ort und Stelle bleibt oder in gewünschtem Tempo abfließt und so für Kühlung und/oder Reinigung der zu schmierenden Teile sorgt. Das Gegenteil von Viskosität ist Fluidität (Fließfähigkeit).

Vickershärte

Die Einheit für die Vickershärte lautet HV. Benannt dieser Messwert nach dem britischen Flugzeugbauer Vickers. Zur Ermittlung des Wertes der Eigenschaften von homogenen Werkstoffen definiert, wird ein gleichseitige Pyramide aus Diamant mit einer vorher festgelegten Prüfkraft auf die Oberfläche des zu prüfenden Stoffes gepresst. Die Diagonale des entstandenen Pyramideneindrucks wird gemessen. Nun wird die Prüfkraft in Newton durch die Diagonale in mm geteilt und mit 0,189 multipliziert. Das Ergebnis ist die Vickershärte. Üblicherweise wird der Prüfkörper 10 bis 15 Sekunden in den Prüfstoff gepresst. Dabei sind die Prüfdrücke genau definiert und in der späteren Messangabe mit genannt. Die etwas merkwürdig wirkenden Zahlen ergeben sich aus der Tatsache, dass die Einheit für Kraft in Großbritannen bei der ersten Definition dieser Härteprüfung noch in Kilopond angegeben wurde. Die Zahl nach dem HV ist also eine Angabe in dieser inzwischen weitgehend überholten Maßeinheit. Wenn also ein Werkstoff gekennzeichnet ist mit 360 HV50 so gibt die 360 die Härte nach dem Vikersprüfungsverfahren mit einer Prüfkraft von 490,3 N an. Ist die Dauer der Härteprüfung von den normalen 10 bis 15 Sekunden abweichend, wird dies ebenfalls in dem Wert aufgeführt.

Vicat-Härteprüfung

Diese Prüfung findet statt um die Kennwerte von Kunststoffen zu ermitteln. Sie gibt Auskunft über die Höchsttemperatur, bei der ein Kunststoff kurzzeitig unter einer bestimmten Belastung noch formbeständig bleibt. Dazu wird eine Probe des Kunststoffes in ein Aufwärmbad gelegt. Ein Thermometer misst ständig die Temperatur des Bades, von oben drückt eine mit einem bestimmten Gewicht beschwerte Stahlnadel auf den Kunststoffblock. Nun wird die Temperatur langsam erhöht, wobei der Kunststoff eine festgelegte Zeit lang seine Form behalten muss. Die höchste Temperatur bei der die Voraussetzungen erfüllt sind, wird Vicat-Erweichungstemperatur genannt.